Liebe Züchterkollegen und Freunde der Highland Cattles
Die Situation im Wallis ist ausser Kontrolle – bald jeden Tag gibt es von neuen Rissen, Wolfssichtungen, Meldungen über neue Welpen und damit die Vergrösserung von Rudeln zu lesen und zu hören. Der Wolfsdruck steigt markant an.
Auf diversen Alpen werden Tiere vermisst oder müssen verarztet werden. Schon viele Landwirte haben ihre Tiere wieder ins Tal genommen und wissen nun nicht, wie es im Herbst und Winter weitergehen soll.
Als Beispiel dazu: auf der Alp Litzibach (nicht-schützbar) wurden 44 Tiere vermisst – einige wurden tot aufgefunden – bei drei Tieren konnte das Rissmuster eines Wolfes nachgewiesen werden – alle anderen wurden von einer Schar Gänsegeier innert Stunden beseitigt. Eine Wanderin hat sich daraufhin in der Presse beschwert, dass sie bei einer Wanderung in der Region mehrmals auf Teile von Kadavern und abgenagten Gerippen gestossen ist. Was glaubt ihr, wie viele Tiere als Wolfsriss eingestuft wurden? 3… die restlichen Tiere bleiben vermisst oder eben gefressen. Die betreffenden Landwirte sind völlig frustriert – die Alpe wurde aufgegeben. Aktuell scheint es so, als wolle die Politik die Risse auf den nicht-schützbaren Alpen einfach so hinnehmen und ohne Konsequenzen belassen.
Im Sömmerungsgebiet unserer Schotten im Riedalpji wurde der Wolf erneut 2 Mal gesichtet – es ist dies ein kleines Gebiet und wir sind sehr beunruhigt und kontrollieren täglich. In der Nähe der Herde wurde vergangene Woche ein getötetes Rehkitz gefunden – bis zur Hälfte aufgefressen. Ein schrecklicher Anblick. Es ist uns bewusst, dass wir mit den aktuell 2 Litzen und den Vergrämungslampen unsere Tiere nicht ausreichend schützen können. Wir müssen darauf hoffen, dass die Kühe ihre Kälber beschützen können und die beiden Rinder Jenny und Katja sich ebenso wehrhaft zeigen. Auch die Bayard’s in Eischoll sind ständig in «Alarmbereitschaft». Ein erholsamer Sommer sieht anders aus.
Die Gebiete in der Schweiz sind unterschiedlich von der Wolfsproblematik betroffen. Aber seid Euch bewusst: mit der steigenden Population wird der Wolf zunehmend Gebiete besiedeln.
Mit unseren Artikeln «den toten Tieren ein Gesicht geben» wollen wir Aufmerksamkeit erregen und vor allem Menschen, welche ausserhalb der Landwirtschaft stehen, sensibilisieren. Es geht um unsere Natur, Tradition und unser Leben. Damit auch die nächste Generation noch etwas davon hat.
Mit Gruss aus dem Wallis
Borter Barbara
Wir verlieren trotz allem Aufwand Tiere an den Wolf
Wanderhirtin Sarah Müri geht mit einem mulmigen Gefühl auf die Alp bei Oberems
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